Kurse sollen Kinder bereits im Grundschulalter in MINT-Fächern fördern

Die Schüler lernen in der Kinderakademie unter anderem, einen Roboter zu programmieren. (Foto: sz-seli)
Seit fünf Jahren ist die Längenfeldschule einer von fünf Standorten im Alb-Donau-Kreis, an dem es die sogenannten Kinderakademie-Kurse gibt. Schulleiter Max Weber und Susanne Schelkle, operative Geschäftsführerin der Kinderakademie am Standort Ehingen, ziehen deshalb eine erste Zwischenbilanz. „Die Kinderakademie wurde vom Ehepaar Hector ins Leben gerufen. Dabei sollen besonders begabte und motivierte Kinder von der ersten bis zur vierten Klasse im MINT-Bereich in Baden-Württemberg gefördert werden“, erklärt Susanne Schelkle.
Der MINT-Bereich deckt die Schulfächer Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik ab. Über das reguläre schulische Angebot hinaus lernen die Nachwuchsforscher in der Kinderakademie unter anderem Roboter zu programmieren oder eine Schaltung zu bauen. Da die Kinder vom regulären Unterricht an ihrer Grundschule für dieses Angebot nicht befreit werden, findet das Kursprogramm an den Nachmittagen und am Wochenende statt.
„Über die Jahre hatten wir bislang 729 Schüler aus 51 verschiedenen Grundschulen bei uns in der Kinderakademie“, sagt Weber. „Momentan finden die Kurse für das zweite Schulhalbjahr bei uns im Haus statt“, sagt Max Weber. Die Angebote für die Kinder seien kostenlos, die Eltern organisieren die Anfahrt zum jeweiligen Standort der Kinderakademie. Mit 50 000 Euro werden die Standorte im Alb-Donau-Kreis von der Hector-Stiftung gefördert. Neben Ehingen sind das Blaustein, Dietenheim, Laichingen und Langenau. Ein Stützpunkt für Lernmaterialien befindet sich in Machtolsheim. Mit Blick auf die Vorgaben der Stiftung zieht der Schulleiter eine durchweg positive Bilanz, was den aktuellen Status der Kinderakademie in Ehingen angeht. „Wir haben einen guten Referentenstand. Außerdem besuchen immer mehr Mädchen die Kurse“, so Weber. Inzwischen seien die Mehrheit der teilnehmenden Schüler Mädchen.
Die Vorgabe der Stiftung, die Angebote mit mindestens 60 Prozent MINT-Anteil festzulegen, habe Ehingen darüber hinaus mehr als erfüllt. „Momentan sind wir bei knapp 100 Prozent, was das MINT-Angebot angeht.“ Die ursprüngliche Intension der Kinderakademie ist es laut Susanne Schelkle, den Nachwuchs im naturwissenschaftlichen Bereich früher zu fördern.
„Es wurde festgestellt, dass man dort viel früher ansetzen muss, als in den höheren Klassenstufen. Im Stuttgarter Raum wird so etwas beispielsweise schon im Kindergarten angeboten“, so Schelkle. Das Niveau der Kurse sei hoch angesetzt. „Die jeweiligen Lehrer aus den Schulen melden die entsprechenden Kinder zu den Kursen an, die nach ihrem Ermessen die nötige Leistung aufbringen, um in diesen Kursen erfolgreich zu sein.
Dann werden die Schüler auf die Kurse verteilt. Dabei werden die Wünsche der Kinder möglichst berücksichtigt“, erklärt die Lehrerin das Verfahren. Die Referenten der Kurse werden teilweise von der Ehinger Längenfeldschule selbst gestellt, der restliche Teil kommt von außerhalb. „Für die Referenten ist das etwas anderes, als der Unterricht in den Klassen, da die Kinder ja alle motiviert und fleißig mitarbeiten“, so Susanne Schelkle.
(Schwäbische Zeitung, Selina Ehrenfeld, 05.03.2015)